Markus Hehli

Markus Hehli Departementsleiter Infrastruktur

Infrastruktur

«Durch die Pandemie verschoben sich unsere Prioritäten.»

Markus Hehli, Departementsleiter Infrastruktur

«Mitten in der finalen Phase beim Bezug des Neubaus H1 erfasste uns Corona. Gerade zu dieser Zeit arbeiteten wir sehr intensiv in Teams, was dann plötzlich nicht mehr möglich war. Das war einerseits sehr schwierig. Andererseits – und das war fast schon gravierender – kam es durch die Pandemie zu Verschiebungen der Prioritäten. So wurde die Intensivpflegestation mehrere Wochen früher als geplant eröffnet. Eigentlich hätte die IPS erste Ende Mai 2020, wenn alle Abteilungen im H1 bezogen gewesen wären, verschoben werden sollen. Aber Corona verlangte nach mehr IPS-Pflegeplätzen. Ende März hiess es auf einmal: Macht es möglich, damit wir zwei IPS betreiben können. Mein Departement bereitete innerhalb weniger Wochen die Infrastruktur vor, damit das Kantonsspital Graubünden zwei Intensivpflegestationen parallel betreiben konnten. Dazu mussten wir die Beatmungsgeräte beschaffen, EDV-Lizenzen für das Monitoring einholen, Monitoren auftreiben und die Medizinaltechnik organisieren. Lieferanten wie Hamilton und Philipps unterstützen uns dabei hervorragend und als Akutspital erfuhren wir eine hohe Priorisierung.

Anfang April waren die Geräte bereit, danach ging es ans Testen sowie die Integration an die EDV des Spitals. Einen Monat später, anfangs Mai, eröffneten wir die neue IPS im H1.

Bereits Ende Februar waren wir ein erstes Mal wegen Corona stark gefordert, als wir die Pandemiestation im Haus M vorbereiteten, die dann im März 2020 erstmals in Betrieb ging. Diese Station sorgte für eine grosse Entlastung auf der IPS, weil einige Patienten, die an Corona erkrankt waren, dort gepflegt werden konnten.

Trotz erschwerter Bedingungen und manch schlafloser Nacht bleibt mir von 2020 vor allem die wahnsinnige Motivation meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erinnerung. Alle packten mit an und halfen dort aus, wo es nötig war.

Als schwierig empfand ich hingegen, dass man sich bei niemandem der doch teilweise langjährigen Partner mit einem Handschlag bedanken konnte. Gerade im Rahmen der Eröffnung von H1 wäre es wichtig gewesen, einmal zusammen ein Bier zu trinken und gemeinsam auf das Projekt zurückzublicken – und sich dabei euch einmal zu entschuldigen oder eben zu bedanken. Denn bei solch einem Grossprojekt verbringt man eine intensive Zeit miteinander und da gibt es hin und wieder Momente, in denen nicht immer alles reibungslos läuft. Umso wichtiger wäre dann ein gemeinsamer Abschluss. Nun hat aber genau das gefehlt und wird auch noch längerfristig fehlen. Das belastet die Menschen, von denen einige bereits seit zehn Jahren an H1 mitgearbeitet haben und sich auf einen Zwischenabschluss mit der Eröffnung gefreut haben. Nun geht es nahtlos mit dem Bau des H2 weiter – ohne Erholung. Mittelfristig sehe ich es als grösste Herausforderung, die Menschen weiterhin zu motivieren.

Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr viele Überstunden geleistet. Wir wussten, dass 2020, insbesondere die erste Jahreshälfte durch den Bezug von H1 eine intensive Zeit werden würde, aber durch Corona wurde sie noch viel intensiver.»

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Das Jahr 2020 war das schwierigste in meinem ganzen Berufsleben.

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Andreas Möhr Spitaltechnik

Andreas Moehr

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