Bericht der Betriebsleitung
Das Jahr der Rekorde
Geschätzte Leser:innen
Wir laden Sie ein, mit uns auf das vergangene Betriebsjahr der Rettung Chur zurückzublicken. Denn: 2022 war für die Rettung Chur ein Rekordjahr.
Gesamthaft standen unsere Rettungsteams im letzten Jahr 4884 Mal im Einsatz, wir weisen hier eine Zunahme von über 300 Einsätzen aus. Bei den Notfalleinsätzen verzeichneten wir mit 3405 Fällen einen absoluten Rekord und somit eine erneute Zunahme von rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach der Corona-Pandemie ist dieser Trend bei sehr vielen Rettungsdiensten in der Schweiz zu beobachten. Eine Einordnung dazu gibt es weiter unten.
Am häufigsten unterwegs waren wir am 18. Februar mit 26 Einsätzen, am ruhigsten war es am 01. Oktober mit lediglich zwei Fahrten.
471 Patienten, die wir erstversorgt oder auf Sekundärfahrten betreut haben, hatten eine lebensbedrohliche Erkrankung oder Verletzung. Hier gab es erfreulicherweise einen kleinen Rückgang.
Unsere Babyambulanz verzeichnete mit 135 Einsätzen rund 34 Prozent weniger Einsätze als im Vorjahr und ist somit wieder auf dem Niveau von 2020 angelangt.
Im Kerngebiet der Rettung Chur sind wir in knapp 91 Prozent der Fälle innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort. Gesamthaft fuhren unsere Rettungsfahrzeuge 134'094 Kilometer.
Das Wichtigste: Es kam auch in diesem Jahr zu keinen grossen Zwischenfällen, Schäden oder Verletzungen. All unsere Mitarbeitenden konnten nach jedem Dienst gesund zurück nach Hause.
Ein Rekordjahr 2022:
Das gesamte Gesundheitswesen macht eine Veränderung durch. Die Ansprüche an das Gesundheitswesen in der Schweiz im Sinne einer jederzeitigen Rundumversorgung steigen kontinuierlich. Diese stetig wachsenden Herausforderungen im gesamten Gesundheitswesen spüren auch wir im Rettungsdienst.
Der 24/7 Servicegedanke zeigt sich deutlich im Rettungsdienst. Ein Anruf bei der Notrufnummer 144 ist die einfachste Art, bei gesundheitlichen Problemen aller Art rasch Hilfe zu bekommen. Oft kann der Haus- oder Notfallarzt nicht erreicht werden oder deren Kapazitäten sind erschöpft. Die Tendenz zeigt auch bei uns vor allem eine Zunahme der Patient:innen mit leichten Verletzungen oder medizinischen Problemen. Die Rettung Chur verzeichnete eine Zunahme bei Patient:inen, die keine unmittelbare ärztliche Therapie benötigten resp. bei denen auch keine ambulante Abklärung nötig gewesen wäre, von insgesamt über 200 Einsätzen. Insgesamt lag hier die Zahl bei 744 Einsätzen, das ist eine Steigerung von fast 40 Prozent. Fehlalarme und Einsatzabbrüche sind hier nicht dazu gezählt.
Geht das künftig so weiter, sind die Folgen absehbar: Patient:innen werden künftig länger auf ein Rettungsmittel warten müssen. Die Rettung Chur hat reagiert und mit dem Projekt «curaschi» im Herbst 2022 den Start in die Zukunft begonnen. Dabei untersuchen wir, wie wir künftig die Einsatzzeiten optimieren und wir uns in Regionen mit massgeblichem Bevölkerungswachstum besser aufstellen können. Das Projekt startete im Dezember 2022 mit dem Betrieb eines Aussenstützpunktes in Domat Ems während der Wochenenden und Ferientagen.
Es gab auch wieder viele schöne und positive Momente im Jahr 2022. Unser Stützpunkt hat nach über 10 Jahren einen neuen Anstrich erhalten. Der Boden wurde neu gemacht, Wände gestrichen und die Arbeitsplätze modernisiert. Zudem erhielten wir eine neue kleine Küche.
Die Digitalisierung konnte auch weiter vorangetrieben werden, sodass bis zum Ende des Jahres kaum mehr ein Blatt Papier auf dem Stützpunkt zu sehen war. Die vielen White-Boards mit Informationen sind modernen Kommunikationswegen und Infobildschirmen gewichen.
Das elektronische Einsatzprotokoll Graubünden hat sich zudem sehr bewährt und ist nicht mehr wegzudenken.
Unsere Einsatzambulanz Rico 4 erhielt als letztes Fahrzeug ein vollautomatisiertes Patiententragesystem, das uns die Arbeit deutlich erleichtert. Die Umstellung auf diese modernen Tragen konnte somit bereits früher als geplant abgeschlossen werden.
Im Team ist trotz der vielen grossen Herausforderungen und einer starken Zunahme der Arbeitsbelastung eine positive Grundstimmung zu spüren. Unsere Mitarbeiter:innen sind äusserst motiviert und leisten hervorragende Arbeit.






Dank Der Sanitätsnotrufzentrale 144 GR, der Stadtpolizei Chur, der Kantonspolizei Graubünden, den Feuerwehren in unserer Region, dem Samariterverein Chur, dem Amt für Militär und Zivilschutz, den Luftrettungen AP3 und REGA sowie den niedergelassenen Ärzt:innen danken wir für die stets partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Der wichtigste Dank gebührt aber dem Team der Rettung Chur: Vielen, vielen Dank, macht weiter so, ihr seid grossartig und leistet ausgezeichnete Arbeit.

