Vorwort des Präsidenten.
Eine Zäsur mit Folgen
Jürg Schmid, Präsident
Nach dem Jahr 2020 möchten auch wir Touristiker lieber in die Zukunft blicken anstatt nochmals das Geschehene Revue passieren lassen. Denn der Blick auf 2020 ist ein Rückblick zum Vergessen. Es gibt Kapitel im Leben, da würde man gerne darüberblättern. Das touristische Jahr 2020 ist so eines und das 2021 hat das Potenzial dazu. Leider.
2020 bot der Tourismusbranche eine Achterbahn der Hoffnungen und Auswirkungen. Viele Destinationen in Graubünden konnten sich über hohe Besucherfrequenzen im Sommer freuen, alle erlebten Sorgen und Nöte im Winter. Immer besonders hart von den touristischen Folgen der Corona-Pandemie betroffen waren der Geschäftstourismus sowie der Kongress- und Seminartourismus. Beide Tourismussektoren dürften auch am längsten auf die langersehnte Normalisierung warten müssen.
Gian und Giachen als Garanten
In dieser herausfordernden Marktlage konnten wir von Graubünden Ferien auf unsere Werbe-Ikonen Gian und Giachen bauen. Mit den beiden Kult-Werbesteinböcken als Sympathiegaranten erreichten wir auch 2020 Aufmerksamkeit für Ausflüge und Ferien in Graubünden und konnten einen Beitrag zur Stimulation der Nachfragelage leisten – dies immer unter Berücksichtigung des Möglichen und der Regeln zum Schutz der Gesundheit von Gästen wie Einheimischen.
Kein Marketing der Welt kann die Auswirkungen einer solch epochalen Krise ungeschehen machen. Es wird aber bei entschärfter Lage, in der Recovery-Phase, ein relevanter Faktor der raschen Rückkehr zu einer guten Ertragslage sein. Wir sind gerüstet und in den Startblöcken, um die Trümpfe Graubündens lautstark und gekonnt auszuspielen und um alles zu tun, damit die Reisewilligen rascher zu uns nach Graubünden finden als woanders hin.
Gastro-Lockdown in der Bündner Hauptstadt im Frühling 2020.
«Danach» genau hinsehen
Somit richten wir den Blick nun tatsächlich nach vorn. 2021 wird für den Tourismus im besten Fall ein Übergangsjahr bedeuten. Wir haben gelernt, auf geänderte Umstände rasch zu reagieren und uns mit Szenarien auf Optionen einzustellen. Dazu finden Sie in unserem Jahresbericht, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, einige Beispiele, aber auch Projekte, die 2021 und darüber hinaus in neuer und hoffentlich verbesserter Lage die Nachfrage unterstützen werden.
Wir werden nicht aufhören, aus den Erfahrungen der Corona-Krise zu lernen. Denn wie sich auf lange Sicht die Gästebedürfnisse und -wünsche durch Pandemie, Lockdown und Rückzug aus dem öffentlichen Leben geändert haben, wird sich erst weisen. Ebenso unklar ist, wie stark die wirtschaftlichen Einbussen in unseren Auslandmärkten die Gästezahlen von morgen beeinflussen werden. Sicher ist: Wir werden im Tourismus Antworten benötigen.
Mein Dank geht an dieser Stelle ganz besonders an das Krisenmanagement des Kantons Graubünden, der innovativ und tourismusfreundlich durch die Krise navigiert hat. Auch danke ich den Unternehmern und Unternehmerinnen, Mitarbeitenden und Fachverbänden unserer Branche für ihren beeindruckenden Einsatz.