Vorwort CEO

Hugo Keune, Vorsitzender der Geschäftsleitung Kantonsspital Graubünden

Mit grosser Freude durfte ich im August als CEO des Kantonsspitals Graubünden starten. Die Themen Walenstadt, Klinik Gut, Besetzung Departementsleitung Kinder- und Jugendmedizin und COVID-19 prägten meine ersten Monate als CEO. Parallel dazu durfte ich die neuen Kolleg:innen am KSGR kennenlernen. Es ist beeindruckend, welchen unglaublich grossen Erfahrungs- und Wissensschatz das KSGR umfasst. Das tägliche Engagement aller 2'935 Mitarbeitenden, 365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag zugunsten der Patient:innen verdient grössten Dank und Respekt.

CEO Hugo Keune

«Es ist beeindruckend, welchen unglaublich grossen Erfahrungs- und Wissensschatz das KSGR umfasst.»

Hugo Keune Vorsitzender der Geschäftsleitung Kantonsspital Graubünden

Vor allem das Thema Walenstadt hat intern zu vielen angeregten Diskussionen geführt. Viele Kolleg:innen fragten sich: Lohnt sich das? Ergibt das Sinn? Immerhin wollte der Kanton St. Gallen resp. der Spitalverbund das Spital Walenstadt ja schliessen…. All diese Fragen haben wir in einem strukturierten Prozess mehrmals mit den betroffenen Kolleg:innen und mit dem gesamten höheren Kader im Rahmen des Kadertags eingehend diskutiert. Je länger je mehr setzte sich die Erkenntnis durch: Es geht bei diesem Projekt nicht darum, was das Spital heute ist, sondern vielmehr darum, was es morgen sein kann. Die Chancen sind gross: Das Spital Walentstadt ist – so banal es klingen mag – schon da, es steht bereits und es ist hervorragend an bestehende Verkehrswege angebunden. Ebenso ist auch das Personal schon da und der Spitalstandort Walenstadt geniesst grosse Unterstützung in der Bevölkerung und bei vielen Zuweisenden. Zudem ist die Region St. Gallen Süd ein Wachstumsgebiet. Im Verbund mit dem KSGR ist der Standort Walenstadt die ideale Ergänzung zu unseren strategischen Allianzpartnern in der Region, dem Kantonsspital Glarus und dem Liechtensteinischen Landesspital.

Selbstverständlich birgt eine solche Übernahme auch immer Risiken, das ist in Walenstadt nicht anders. So müssen wir beispielsweise darauf achten, dass sich unsere Marge nicht verschlechtert und wir die unterschiedlichen Kulturen gut zusammenbringen. Und wir müssen auch von Anfang klar definieren, was in Walenstadt und was in Chur angeboten und gemacht wird. Das Spital Walenstadt muss ein Stück weit als integraler Teil des KSGR neu erfunden und definiert werden. Nur bei einer konsequenten Integration und der Nutzung der Verbundvorteile kann das Vorhaben erfolgreich sein. Das erfordert auch von unseren Mitarbeitenden in Chur viel Flexibilität und Anpassungswille. Prozesse und Einsatzpläne müssen neu aufgesetzt, Logistikketten neu konzipiert und IT-Systeme neu konfiguriert werden. Mit dem Betrieb eines Spitals an zwei Standorten in zwei Kantonen stellen sich zudem eine Vielzahl von Fragen bei Bewilligungen, Abrechnungen und Tarifen. Und nicht zuletzt müssen dafür zwei Kulturen zusammengeführt werden. Wir freuen uns auf diese Herausforderungen. Das KSGR kann einmal mehr seine Innovationskraft und seine unternehmerische Agilität unter Beweis stellen.

Das andere grosse Thema meines ersten Halbjahres war die Übernahme der Klinik Gut. Die Übernahme der Bündner Privatklinikgruppe, die zwei Akutspitäler in St. Moritz und Fläsch sowie sechs Praxisstandorte in den Kantonen Graubünden, St. Gallen, Zürich und Tessin betreibt, ist eine einmalige Chance, vor allem die Orthopädie in Graubünden auf nationaler Ebene nachhaltig zu stärken. Und sie ist bezüglich Standorte und Ausrichtung eine optimale Ergänzung zum Kantonsspital Graubünden. Für die Zuweisenden, Patient:innen und Mitarbeitenden der Klinik Gut ändert sich nichts. Die Klinik Gut wird unter der bestehenden Leitung und als eigenständiges, betriebswirtschaftlich selbständiges Unternehmen mit entsprechenden Zielvorgaben weitergeführt; die Stiftung Kantonsspital Graubünden nimmt als neue Eigentümerin mit zwei Personen Einsitz im Veraltungsrat. Selbstverständlich prüfen wir im gemeinsamen Austausch, ob und wie wir allfällige Synergien nutzen können.

Auch dieser Kauf dient wie die Übernahme des Spitals Walenstadt letztlich den Patient:innen in Graubünden und der Südostschweiz: Damit wird nämlich die Gesundheitsversorgung vor Ort – eben in der ganzen Südostschweiz – auf Jahre hinaus gesichert und gestärkt.

Mit den neuen Kolleg:innen arbeiten nun über 2'900 Menschen für die Stiftung Kantonsspital Graubünden und geben jeden Tag alles für unsere Patient:innen. Ich bin stolz und dankbar, ein Spital mit so vielen wunderbaren Kolleg:innen führen zu dürfen.

Hugo Keune, Vorsitzender der Geschäftsleitung

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