Marco Oesch

MAS HSM Marco Oesch Departementsleiter Services

Services

«Es erforderte immer wieder kurzfristige Improvisation.»

MAS HSM Marco Oesch, Departementsleiter Services

«Ich war vor allem als Departementsleiter gefordert, weil es meine Aufgabe war, die teilweise täglich veränderten Informationen stufengerecht weiterzuleiten und sicherzustellen, dass sie auch umgesetzt werden. Wir wollten immer einen Schritt voraus sein und so bereiteten wir im Sommer die Infrastruktur so vor, damit alle, denen es möglich war, ins Home-Office gehen konnten. Als dann die zweite Welle eintraf, waren wir vorbereitet und konnten nur noch auf den Knopf drücken.

Eine Herausforderung waren die Umsetzung und die Vorgaben der Behörden für den Bereich der Hotellerie und Service. Dabei tauchten immer wieder neue Fragen auf, auch weil man nicht wusste, ob wir nun als Restaurant oder als Kantine gelten. Und gerade im Bereich Hotellerie und Service hatten wir immer Personal, das in Quarantäne oder Isolation musste und darum nicht mehr zur Arbeit kommen konnte. Glücklicherweise erkrankte niemand schwer. Es erforderte immer wieder kurzfristige Improvisation. Wir hatten zudem das Glück, dass die Firma Vebego uns unterstützte und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Mithilfe in der Abwaschküche ausliehen. Das war grossartig.

Eine weitere besondere Herausforderung war die Führung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Personalkontakten und deren Umgang mit Ängsten. Im Frühjahr wussten wir noch fast nichts über diese neuartige Erkrankung. Darum war es wichtig, die Ängste der Angestellten ernst zu nehmen, sie anzuhören, abzuholen und sie vor allem zeitnah über alles Neue zu informieren.

Ein Bereich, der besonders von Corona betroffen war, war Einkauf und Logistik. Der Aufwand für die Beschaffung von Medizinalprodukten nahm 2020 massiv zu. Im Frühjahr war es besonders schwierig, an konkrete Produkte zu gelangen, insbesondere, wenn der Lieferant im Ausland seine Lager hat. Inzwischen haben wir die Lagerbestände an Covid-Schutzartikeln wie Masken, Brillen und Anzügen sowie anderen Medizinalprodukten massiv erhöht. Aber auch diese Abteilung blieb nicht von Quarantäne- und Krankheitsfällen verschont, was andere Mitarbeitende auffangen und so eine Vielzahl von Überstunden leisten mussten.

Gefordert war auch das Human Ressource Management und zwar insofern, als dass es sich zum ersten Mal in seiner Geschichte mit Kurzarbeit auseinandersetzen musste. Da während des Shutdowns im Frühling keine planbaren Operationen mehr durchgeführt werden durften und alle Sprechstunden abgesagt wurden, mussten wir uns plötzlich mit diesem Thema befassen. Das war eine spezielle Situation und auch nicht ganz einfach, medizinisches Personal in Kurzarbeit schicken zu müssen, während Kolleginnen und Kollegen in anderen Disziplinen in ‹Arbeit ertranken›.

Was wir 2020 in unserem Departement bemerkten, ist, dass Home-Office salonfähig geworden ist. Anfänglich ging es uns vor allem darum, unsere Leute zu schützen, weil unsere Büros teils sehr klein sind. Inzwischen erkannte man, dass Home-Office für die Arbeitsplatzattraktivität künftig ein wichtiges Angebot sein wird. Wichtig ist aber, dass man auch dabei die sozialen Bedürfnisse der Mitarbeitenden abholt und mit allen verbunden bleibt. Eine der Möglichkeiten zur unkomplizierten Einbindung sind sicher Videokonferenzen. Auch hier stellte man fest, dass es oft einfacher ist, eine Videokonferenz abzuhalten, statt für eine zweistündige Sitzung nach Zürich zu fahren. Wir hoffen, dass diese zwei ‹Errungenschaften› auch nach Corona weiter genutzt werden.»

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Das 2020 war für uns alle eine riesen Herausforderung.

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Sandra Jöhri Sachbearbeiterin Patientenaufnahme

Sandra Jöhri

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