Bilanz und Erfolgsrechnung 2020

2020 war finanziell ein sehr spezielles Jahr, das zeigt sich auch in den Fallzahlen: So haben wir 17'259 Patientinnen und Patienten stationär behandelt, das sind 3.1% weniger als 2019 (17'807). Die ambulanten Fallzahlen sind hingegen von 82'008 auf 91'697 gestiegen, das sind 11.8% mehr als im Vorjahr – der Hauptgrund liegt in der grossen Zahl «externer» Fälle wie dem Labor und vor allem dem Testcenter. Die ambulanten Taxpunkte sind denn auch von 91'614 (2019) auf 91'513 (in Tausend) gesunken (minus 0.1%). Total haben wir stationär rund 8 Millionen Franken weniger als im Vorjahr eingenommen, ambulant rund eine Million mehr. Vom Kanton haben wir total für Mehraufwände und Umsatzrückgang rund 4.5 Millionen Franken erhalten.

Das alles schlägt sich auch in den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen nieder: So lag der Betriebsertrag 2020 bei 366 Millionen Franken. Das ist zwar eine halbe Million mehr als noch im Vorjahr, der Personal- und Sachaufwand stieg aber um 26 Millionen Franken auf 352 Millionen. Dies ergibt einen sogenannten EBITDA – das ist das Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen – von 13.5 Millionen Franken, das sind 25 Millionen weniger als im Vorjahr. Das hat auch zur Folge, dass nach Abschreibungen, Finanzergebnis, betriebsfremdem, periodenfremdem und ausserordentlichem Ergebnis beim Konzernergebnis ein Verlust von 1.3 Million Franken vorliegt. Zudem betrug die EBITDA-Marge als wichtigste Kenngrösse überhaupt – man braucht einen EBITDA-Marge von über 10% um nachhaltig und aus eigener Kraft in Personal, Medizintechnik und Immobilien investieren zu können – lediglich 3.7% (im Vorjahr noch 10.7%).

Das Jahr 2020 hinterlässt Spuren in den Finanzen. Dafür verantwortlich sind drei Hauptfaktoren: Die Corona-Pandemie, Einmal-Sachaufwände bei der Inbetriebnahme des neuen Hauptgebäudes und erhöhte Abschreibungen durch das neue Hauptgebäude. Die Corona-Pandemie wird trotz kantonalen Beiträgen von 4.5 Millionen Franken eine Deckungslücke von 5-8 Millionen Franken hinterlassen und leider auch das Jahr 2021 noch belasten. Die zusätzlichen Sachaufwände im Zusammenhang mit dem neuen Hauptgebäude betragen ca. 13 Millionen Franken, davon bleiben ca. 5 Millionen wiederkehrend. Die höheren Abschreibungen bezogen auf das Hauptgebäude betragen 5 Millionen Franken (2021: 8 Millionen Franken).

Auch 2021 wird also ein herausforderndes Jahr. Wir haben aber darauf reagiert und setzen alles daran, die Sachkosten wieder auf das normale Niveau zu bringen. Ganz wichtig ist dabei aber: Wir haben keine Senkungen beim Personalbudget vorgenommen; ganz im Gegenteil: Zum Beispiel im Bereich Pflege mit Nachdiplomstudium (NDS), zu denen auch die Pflege der Bereiche Intensivstation, Notfall, Intermediate Care (IMC) etc. gehören, haben wir 19 Stellen neu geschaffen! Denn gerade die Pandemie hat wieder einmal gezeigt: Ohne Personal geht gar nichts.

Für mich ist klar: Das Jahr 2020 hätte das Kantonsspital Graubünden niemals ohne die hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschafft – dafür gebührt allen im Namen der ganzen Geschäftsleitung und auch von mir persönlich ein ausserordentlicher Dank!

Dr. Arnold Bachmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung

Konzernbilanz 2020

Per 31. Dezember 2020.

Erfolgsrechnung 2020

Vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020.

*1) Details gemäss Anhang zur Jahresrechnung

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